Tapeten lassen eine Wand nicht mehr „nackt“ aussehen. Trotzdem kann es vorkommen, dass man die Tapete nach Jahren wechseln möchte. Eine Lösung wäre es, die alte Tapete einfach zu überkleben, was meist auch möglich ist, sogar mehrfach. Problematisch wird es aber, wenn eine glatte Tapete auf eine Strukturtapete oder klassische Raufasertapete geklebt wird. Vor allem, wenn die untere Tapetenschicht Mängel aufweist, wie etwa bereits ausgebesserte Stellen, unsaubere Übergänge oder gar Blasen. Diese sind beim Übertapezieren nur sehr schwer zu kaschieren.

Das Entfernen von Tapeten ist mit viel Aufwand verbunden

Das Entfernen von Tapeten kann sehr aufwendig sein. Selbst wenn Ecken und Enden schon abstehen, kann das Abziehen ganzer Tapetenbahnen aufreibend werden.

Bevor man mit dem Entfernen der Tapeten beginnt, ist eine gute Vorbereitung überaus empfehlenswert, denn das erspart einem tagelange Arbeit. Der Tapetenkleister besteht von 2 bis 20 Prozent aus Stärke oder aus Zellulose, deshalb ist der Kleister auch wasserlöslich. Böden, Möbel usw. sollten vor dem Wasser geschützt werden. Gut eignet sich dafür Bau- oder Malerfolie. Nicht vergessen sollte man, nachliegende Stromquellen zu unterbrechen.

Der erste Schritt, damit sich Tapeten leichter von der Wand lösen lassen, ist die Tapetenoberfläche zu durchlöchern, damit das Wasser auch an den Kleister kommt. Dieser Vorgang wird in der Fachsprache als „Perforation“ bezeichnet. Meist werden für diesen Vorgang Stachelwalzen oder Stachelrollen verwendet. Wer das mit einer Drahtbürste oder einem Nagelbrett versucht, läuft Gefahr, den Unterputz zu beschädigen. Dieser sollte unbeschädigt bleiben, ansonsten hat man keinen glatten Untergrund für eine eventuelle Neutapezierung. Sind die Tapeten einmal ordentlich durchlöchert, kann man großzügig Wasser auftragen. Dafür eignet sich entweder eine weiche Bürste oder eine Sprühflasche, die wie ein Zerstäuber wirkt. Wichtig bei dieser Arbeit ist die Geduld, denn durch eine ausreichend lange Einweichzeit erspart man sich danach viel unnütze Arbeit. Nicht ratsam, auch nicht bei mehreren Tapetenschichten, ist das Bearbeiten der Wand mit grobem Werkzeug. In vielen Baumärkten findet man auch Tapetenlöser. Das Geld kann man sich aber auch sparen, denn grundsätzlich reichen ein paar Tropfen Abspülmittel im Wasser. Damit erzielt man die gleiche Wirkung. Maschinelle Unterstützung könnte man mit sogenannten Wasserdampfgeräten bekommen.

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Wie löst man die Tapete am besten?

Sobald der Kleister einmal aufgeweicht ist, kann man mit der Entfernung der Tapeten starten. Um möglichst ganze Bahnen in ihrer Gesamtheit zu entfernen, ist es ratsam, mit Gefühl und sehr vorsichtig zu Werke zu gehen. Praktisch ausgedrückt sollte man langsam und gleichmäßig ziehen. Sollte die Tapete stark aufgeweicht sein und beim Ziehen reißen, dann empfiehlt es sich, einen runden Stiel zu verwenden. Die bereits gelöste Tapete auf diesem aufwickeln und gleichmäßig ziehen. Dort, wo sich die Tapete nicht leicht löst, kann man mit einer Spachtel nachhelfen. Sollten noch letzte Fetzen an der Wand kleben, dann kann man diese noch einmal mit Wasser aufweichen und anschließend entfernen.

Nachbearbeitung

Bevor die neue Tapete an die Wand kommt, sollte man kleine Risse und Putzmängel mit Spachtelmasse ausbessern. Sollte das nicht der letzte Tapetenwechsel sein, empfiehlt es sich, einen Wechselgrund aufzutragen, dann wird der nächste Tapetenaustausch um einiges leichter.