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Viele Hauseigentümer schieben die energetische Sanierung ihrer Immobilie vor sich her. Schließlich kann die Erneuerung des Gebäudes mehrere Zehntausend Euro kosten. Doch oft ist die Scheu unbegründet.

In sechs Schritten zum energetisch sanierten Haus

Voraussetzungen für ein gutes Ergebnis beim Sanieren sind eine unabhängige und professionelle Beratung sowie ein intelligenter Plan. Einen Königsweg gibt es nicht, denn jedes Haus ist anders. Experten geben Tipps, wie Eigentümer sich dem Thema annähern können.

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Franziska Gabbert/ dpa

1. Schritt: Den Energieverbrauch im Haus senken

Der Energieverbrauch eines Hauses lässt sich grundsätzlich auf zwei Wegen senken. Zum einen durch Vermeidung von Energieverlusten, wie zum Beispiel durch das Dämmen von Dach und Fassade. Aber auch der eigene Energiebedarf lässt sich schon mit wenig Geld reduzieren.

So können mit smarten Thermostaten an den Heizkörpern Temperatur, Zeit und Dauer des Heizens den individuellen Bedürfnissen angepasst werden. Eine Styroportapete hinter der Heizung verringert Wärmeverluste durch die kalte Außenwand. Auch die Warmwasserleitungen zu den Heizkörpern lassen sich dämmen.

All diese Maßnahmen helfen Energie zu sparen und zunächst einmal ist hierfür kein Handwerker notwendig.

2. Schritt: Energetischen Zustand des Gebäudes checken

Oft beginnt die energetische Sanierung mit der Reparatur eines defekten Bauteils. Dann bietet es sich an, gleich das Umfeld mit zu betrachten und das ganze Haus unter die Lupe zu nehmen. Müssen undichte Fenster ersetzt werden, ist es sinnvoll, die sie umgebende Fassade zu dämmen. Wird das Dach ausgebaut, sollte es auch gedämmt werden.

Mit jedem Sanierungsschritt verändert sich der energetische Zustand des Hauses. Wie sich das auf das gesamte System auswirkt, sollte im Vorfeld am besten von Fachleuten berechnet werden. Zum Beispiel muss eine neue Heizung in den meisten Fällen nicht so viel leisten wie die alte, wenn das ganz oder teilweise sanierte Haus viel weniger Energie benötigt.

Typische Baustellen sind Fenster, Fassade, Dach und Keller, ebenso Heizung und Haustechnik. 

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Christin Klose/ dpa

3. Schritt: Unabhängigen Energieberater suchen

Wer über kleine, einzelne Energiesparmaßnahmen hinaus etwas machen möchte, sollte unabhängige Berater hinzuziehen. Das ist vor allem wichtig, wenn man durch die Sanierung in die Bauphysik eingreift. 

Bei der Verbraucherzentrale Südtirol finden Sie beispielsweise eine unabhängige Beratungsstelle, die Ihnen gegen einen kleinen Unkostenbeitrag nützliche Infos oder Adressen zur Verfügung stellt.

Nähere Infos unter:

https://www.consumer.bz.it/de/bau-und-energieberatungsservice-suedtirol

4. Schritt: Individuelle Planung

Ausgehend vom aktuellen energetischen Zustand des Hauses erstellt der Energieberater einen individuellen Sanierungsfahrplan und gibt auch einen Überblick über die zu erwartenden Kosten. 

Ist die Sanierung nicht in einem Zug möglich, können einzelne Arbeiten hintereinander geplant werden. Die gesamte Sanierung könnte sich durchaus über ein oder mehrere Jahre hinziehen. Daher empfiehlt es sich, genügend Zeit einzuplanen und sich nicht hetzen zu lassen.

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5. Schritt: Fördermittel beantragen

Das Land Südtirol gewährt für die energetische Sanierung von Wohnungen oder anderer einzelner Baueinheiten je nach Größenordnung des Unternehmens, Beiträge im Ausmaß von 30% bis 50% der zulässigen Kosten.

Nähere Infos finden Sie unter: 

https://www.consumer.bz.it/de/energiebonus-fuer-gebaeudesanierungen-suedtirol-fuer-privatpersonen

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Milivoj Kuhar on Unsplash

6. Schritt: Nach der Sanierung die Wirksamkeit prüfen

Wie wirksam eine energetische Sanierung ist, zeigt sich am besten durch den Vergleich des Energieverbrauchs vor und nach den Maßnahmen. Da gibt es große Schwankungen, denn manche Sanierungen führen nur zu einer Einsparung von acht Prozent, andere reduzieren den Energieverbrauch um 50 Prozent.

Nicht selten stecken bauliche oder fachliche Fehler dahinter, wenn die Wirkung gering ist. Ist das Ergebnis nicht zufriedenstellend, sollte man gezielt nach solchen Mängeln suchen.